Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,
Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel
Mit Öl und Salz zu einer Brühe,
Daß der Salat sie an sich ziehe. (Wilhelm Busch)
Zwiebel findet so eine vielfältige Verwendung in unserer Küche, weil sie eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt ist. Ob als Würzmittel (z.B. im Salat, Hackfleisch oder in der Suppe), Heilmittel (auf Wespenstiche auflegen, bei Halsschmerzen als Saft getrunken) oder eben als Gemüse (gefüllte Zwiebeln, Leber mit Apfel und Zwiebel, Bollenfleisch).
Ihr schwefelhaltiges ätherisches Öl, das beim Zerkleinern freigesetzt wird, ist für verschiedene Dinge verantwortlich: Erstens reizt es die Schleimhäute, zweitens wirkt es desinfizierend, drittens sorgt es für die Schärfe und ist auch für den typischen Zwiebelgeruch verantwortlich, den man so schnell nicht mehr von den Händen bekommt.
Wenn man Zwiebeln gart, verliert sich die Schärfe und die Knollen werden süß. Eben diese Wandelfähigkeit gibt dem Lauchgewächs, das entfernt mit der Lilie verwandt ist, seine Berechtigung in vielen Küchen, vom einfachen Alltagsgericht bis zur noblen Sterneküche.
Versuchen Sie einmal Zwiebel-Relish: Dazu rote Zwiebeln mit etwas Rotwein, ein paar Tropfen gutem Essig, Zucker und etwas Salz zu einer Art Marmelade einkochen. Dies schmeckt hervorragend zu gebratenem Fleisch und ist damit besonders für die Grillsaison geeignet. Apropos Grillsaison: Wickeln Sie statt Kartoffeln doch mal geschälte Zwiebeln mit etwas (Kräuter-)Butter in Alufolie und grillen diese oder lassen sie später in der erkaltenden Asche liegen. Lecker!
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